Polypharmazie und PRISCUS-Liste
18. November 2010 in Berlin
Anlass
Die Tagung bildete den Auftakt zu einer jährlich geplanten interdisziplinären Diskussionsveranstaltung zum Verordnungsgeschehen in Deutschland.
Thema
Die gleichzeitige Gabe verschiedener Wirkstoffe bei mehrfach erkrankten Patienten stellt ein erhebliches Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Wechselwirkungen dar. Eine praxisrelevante Definition von Polypharmazie und eine Bewertung aus klinischer Sicht sind jedoch schwierig. Die Gabe ungeeigneter Arzneimittel für ältere Patienten nennt sich „potenziell inadäquate Medikation (PIM)“. Die PRISCUS-Liste ist ein Ansatz, in anderen Ländern verwendete PIM-Listen an die Marktgegebenheiten und Verschreibungspraktiken in Deutschland anzupassen.
Ziel
Auf der Grundlage bisheriger Erkenntnisse aus Studien mit Primär- und Sekundärdaten wurden die Themen Polypharmazie und PRISCUS-Liste diskutiert. Im ersten Teil der Tagung diskutierten wir methodische Aspekte der Versorgungsforschung in Bezug auf die Arzneimittelversorgung; im zweiten Teil die Frage, mit welchen Maßnahmen die Sicherheit der Patienten zu erhöhen wäre.
Dokumentation
Einführung (D. von Stillfried)
Ergebnisse von Primärdatenanalysen zu Polypharmazie in Deutschland (H. Knopf)
Polypharmazie und PRISCUS-Liste: Stand der Forschung (P. A. Thürmann)
Methodische Aspekte der Datenanalyse zu Polypharmazie (A. M. Mukhtar)
Ergebnisse von Sekundärdatenanalysen zu Polypharmazie in Deutschland (F. Meyer)
Ergebnisse von Sekundärdatenanalysen zur PRISCUS-Liste in Deutschland (S. Lucke)
Rangliste der verordneten Wirkstoffe bei ab 65-Jährigen in 2010 mit PIM-Kennzeichnung
Polypharmazie – ein Thema für hausärztliche Leitlinien und Qualitätszirkel (I. Schubert)
Bewertung und Lösungsansätze für den verordnenden Arzt aus Sicht des Pharmakologen (B. Mühlbauer)
Bewertung und Lösungsansätze aus Sicht des KV-Systems (C.-H. Müller)
Bewertung und Lösungsansätze aus Sicht der Apothekerschaft (H.-G. Wolf)