Das Projekt LTCSurv zielt auf die Etablierung eines Surveillance-Systems zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im Pflegeheim (Long-Term Care Surveillance) ab. Am Projekt beteiligt sind neben dem Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft (IMSR) der Charité – Universitätsmedizin Berlin (Projektleitung: Prof. Dr. Paul Gellert, Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey) als Konsortialführer, das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi), die Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring des Robert Koch-Institut (RKI), das Institut für Allgemeinmedizin (IAM) der Charité – Universitätsmedizin Berlin, das Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen, die PMV Forschungsgruppe des Universitätsklinikums Köln als Konsortialpartner.

In der COVID-19-Pandemie zeigte sich eindrücklich, wie fragmentarisch die Datenlage zur Überwachung der Versorgungslage von Bewohner*innen stationärer Langzeitpflegeeinrichtungen in Deutschland ist. Ein Surveillance-System zur kontinuierlichen Überwachung der gesundheitlichen Lage und Versorgungssituation älterer Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen ist daher aus Sicht des Infektionsschutzes und der Pandemievorsorge dringend erforderlich. Kontinuierlich erhobene GKV-Routinedaten des Gesundheitssystems könnten dabei einen wichtigen Beitrag zur Absicherung von Versorgungsqualität bei Pflegeheimbewohner*innen liefern.

Es wird geprüft, inwieweit ambulante Abrechnungsdaten geeignet sind, Veränderungen in der ärztlichen Versorgung von Pflegeheimbewohner*innen während der COVID-19-Pandemie im Vergleich zu Vorjahren abzubilden, und welchen Beitrag sie zum Aufbau eines Surveillance-Systems zur Überwachung der Versorgungsqualität in dieser Zielgruppe leisten können. Dazu findet eine Vollerhebung aller gesetzlich Versicherten in drei Regionen (Abrechnungsdaten dreier KVen) ab 60 Jahre mit Selektion von Bewohner*innen von Pflegeeinrichtungen (ca. 175.000 Personen) statt. Daten zu Diagnosen, ambulanten Leistungen und Arzneiverordnungen für die Jahre 2019-22 werden genutzt, um zentrale Kennzahlen zur gesundheitlichen Lage und Versorgungssituation im zeitlichen Verlauf zu analysieren. Die pseudonymisierten Daten werden mit Referenzdaten der Pflegestatistik und mit Daten einer Kranken- und Pflegeversicherung verglichen.

LTCSurv ist ein durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördertes wissenschaftliches Forschungsprojekt. Geplantes Ende des Projekts ist der 31.03.2025.