Während sich die Krebsinzidenz in vielen Regionen Deutschlands rückläufig entwickelt, zeigen aktuelle Daten, dass dies in deutlich geringerem Maße in sozial benachteiligten Regionen passiert. Dieses Phänomen erforschte Dr. Lina Jansen vom Epidemiologischen Krebsregister Baden-Württemberg am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und gewann für ihre Arbeit den Zi-Wissenschaftspreis „Regionalisierte Versorgungsforschung 2024“. Ergebnisse ihrer Forschung: 2007 hatten Männer in den sozioökonomisch schwächsten Regionen eine um 7 Prozent höhere Krebsneuerkrankungsrate als Männer in den am wenigsten benachteiligten Gebieten. Dieser Unterschied vervielfachte sich über die Jahre und erreichte einen Wert von 23 Prozent im Jahr 2018. Bei den Frauen stieg der Unterschied ebenfalls von 7 Prozent im Jahr 2007 auf 20 Prozent in 2018.
Was bedeutet diese Entwicklung für die gesundheitliche Chancengleichheit? Wie verhalten sich Krebsinzidenzen und die Versorgungslage zueinander? Wie können Prävention oder die medizinische Versorgung für die besonders Betroffenen gezielt gestärkt werden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigte sich diese Ausgabe unserer digitalen Veranstaltungsreihe „Zi insights “. Nach der Vorstellung ihres prämierten Forschungsprojekts diskutierte Dr. Jansen mit Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie den Teilnehmenden im Livestream.