Bevölkerungsentwicklung und Inanspruchnahme vertragsärztlicher Leistungen
Das Zi hat untersucht, wie sich diese demografischen Prozesse auf die zukünftige Inanspruchnahme der vertragsärztlichen Versorgung auswirken könnten. Zudem haben wir analysiert, wie sich das Inanspruchnahmeverhalten in den letzten Jahren verändert hat und welche Schlussfolgerungen daraus für die Zukunft abgeleitet werden können. Die Ergebnisse können als Hilfestellung für eine vorausschauende Bedarfsplanung in den einzelnen KV-Regionen genutzt werden. Diese wollen wir vorstellen und mit den eingeladenen Podiumsteilnehmenden sowie den digital zugeschalteten Gästen im Livestream diskutieren.
Zur aktuellen Diskussion um Lieferengpässe bei Arzneimitteln erklärt der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Dr. Dominik von Stillfried:
„Lieferengpässe bei Arzneimitteln sind kein neues Phänomen. Neu ist jedoch der Umfang der schwer zu liefernden Wirkstoffgruppen und die Anzahl der betroffenen Patientinnen und Patienten.
Bezogen auf die aktuelle Lieferengpassliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) haben im November 2022 mehr als 1,4 Millionen Patientinnen und Patienten mindestens eine Verordnung über einen der dort aktuell gemeldeten Wirkstoffe erhalten.
50 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Jungen im Kinder- und Jugendalter bis 14 Jahren vollständig gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft // Impfquoten variieren stark zwischen Ost- und Süddeutschland // „Impflücke schließt sich nur langsam, doch verstärkte Aufklärung durch Ärztinnen und Ärzte zeigt allmählich Wirkung“
Von den im Jahr 2007 Geborenen und 2021 14-Jährigen gesetzlich Versicherten sind 50,4 Prozent der Mädchen und 25,5 Prozent der Jungen vollständig gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. 63,3 Prozent der Mädchen und 37,2 Prozent der Jungen haben mindestens eine Impfung erhalten. Zwischen den Bundesländern variiert die vollständige Impfquote der im Jahr 2007 geborenen 14-jährigen Mädchen zwischen 38,8 Prozent in Baden-Württemberg und 70,7 Prozent in Sachsen-Anhalt. In den Kreisen Jerichower Land, Börde und Frankfurt an der Oder sind mit 75,6 bis 77,8 Prozent die höchsten und in den Kreisen Schwäbisch Hall, Bad Tölz-Wolfratshausen und Offenbach mit 26,5 bis 27,4 Prozent die niedrigsten vollständigen Impfquoten dieser Personengruppe zu beobachten. In den letzten Jahren zeigen die Daten einen kontinuierlichen Anstieg der Impfquoten.
Neues Journal des Zi
Research in Health Services and Regions (RHSR)
Das RHSR-Journal ist die neue Fachzeitschrift für regionalisierte Versorgungsforschung – hier finden internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine interdisziplinäre Plattform für den Forschungs- und Ideenaustausch. Die begutachteten Originalbeiträge, Reviews und Kurzmitteilungen erscheinen online und in englischer Sprache.
Postakute Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion
Charakterisierung von ambulant behandelten Patienten in einer Fall-Kontroll-Studie anhand von bundesweiten Abrechnungsdaten
Schulz M, Mangiapane S, Scherer M, Karagiannidis C, Czihal T: Post-acute sequelae of SARS-CoV-2 infection – characterization of community-treated patients in a case-control study based on nationwide claims data. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 177– 8. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0134
Morbus Parkinson in der vertragsärztlichen Versorgung – Regionale Unterschiede der Diagnoseprävalenz und Komorbiditätsanalysen anhand bundesweiter Abrechnungsdaten im Zeitraum 2010 bis 2019
Ziel der Studie war es, anhand ambulanter vertragsärztlicher Abrechnungsdaten die Entwicklung der Fallzahlen und die Diagnoseprävalenz des Morbus Parkinson über den Zehnjahreszeitraum 2010 bis 2019 zu bestimmen. Die Prävalenzentwicklung wurde auch kleinräumig auf Kreisebene durchgeführt werden. Darüber hinaus wurden das Komorbiditätsspektrum des Morbus Parkinson und die Versorgungsanteile der relevanten beteiligten Facharztgruppen bzw. der ambulanten Versorgungseinrichtungstypen untersucht, um Entwicklungen der interdisziplinären Versorgungslage und -erfordernisse im Zeitverlauf nachzuvollziehen.