Wissenschaftliche Zeitschrift „Research in Health Services & Regions“ bietet Forschenden offenes Forum für Wissenstransfer
„Research in Health Services & Regions – Methods, Results, Implementation“ – so heißt das neue englischsprachige Zeitschriftenformat des Springer-Nature Verlags, das eine Angebotslücke im Bereich der regionalisierten Versorgungsforschung schließen möchte. Die erste Ausgabe, die drei Fachartikel umfasst, ist soeben online erschienen. Das Journal wird vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) gefördert.
Zwischen 7 und 19 Uhr durchschnittlich nur 1,3 ambulante Notfallkontakte pro Stunde an Notaufnahmen der Kliniken // „Ärztliche Bereitschaftspraxen tagsüber an Krankenhäusern nicht effizient“
In einem Positionspapier fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft, dass an jedem Krankenhaus von 7 bis 19 Uhr eine Bereitschaftspraxis eingerichtet werden müsse. Ein Blick in die Abrechnungsdaten zeigt, dass die Forderung nach zusätzlicher Präsenz niedergelassener Ärzt:innen tagesüber an den Kliniken keine Lösung ist: 2019 haben die Notaufnahmen rund 4,43 Millionen ambulante Notfälle abgerechnet, die Montag bis Freitag zwischen 7 und 19 Uhr behandelt worden sind. Nimmt man die größten 1.200 Notaufnahmen, so errechnen sich arbeitstäglich zwischen 7 und 19 Uhr im Schnitt 1,3 ambulante Patient:innenkontakte pro Stunde. Nur ein Viertel (300 Notaufnahmen) weist arbeitstäglich mehr als 1,7 solcher Kontakte pro Stunde auf.
Zi-Forum am 27. Juli 2022
Versorgung schwer psychisch Kranker: Das NPPV-Projekt
Das Innovationsfondsprojekt zur Verbesserung der neurologischen, sychischen und psychotherapeutischen Versorgung („NPPV“) gehörte zu den großen Innovationsfondsprojekten und endete am 31. Dezember 2021. Über 14.000 Patientinnen und Patienten konnten an über 430 Praxisstandorten durch das Projekt von verbesserten Versorgungsmöglichkeiten profitieren. Diese verbesserte Versorgung beinhaltete insbesondere eine hohe Therapiedichte initial und in Krisen sowie eine vernetzte, berufsgruppenübergreifende, koordinierte und IT-gestützte Versorgung ergänzt durch niedrigschwellige Gruppen- und eHealth-Angebote. Im kommenden virtuellen Zi-Forum möchten wir Konsequenzen für die Verbesserung der Versorgung und Herausforderungen in der Evaluation komplexer Interventionen im Bereich psychiatrischer Erkrankungen thematisieren und diskutieren.
Neues Journal des Zi
Research in Health Services and Regions (RHSR)
Das RHSR-Journal ist die neue Fachzeitschrift für regionalisierte Versorgungsforschung – hier finden internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine interdisziplinäre Plattform für den Forschungs- und Ideenaustausch. Die begutachteten Originalbeiträge, Reviews und Kurzmitteilungen erscheinen online und in englischer Sprache.
Postakute Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion
Charakterisierung von ambulant behandelten Patienten in einer Fall-Kontroll-Studie anhand von bundesweiten Abrechnungsdaten
Schulz M, Mangiapane S, Scherer M, Karagiannidis C, Czihal T: Post-acute sequelae of SARS-CoV-2 infection – characterization of community-treated patients in a case-control study based on nationwide claims data. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 177– 8. DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0134
Morbus Parkinson in der vertragsärztlichen Versorgung – Regionale Unterschiede der Diagnoseprävalenz und Komorbiditätsanalysen anhand bundesweiter Abrechnungsdaten im Zeitraum 2010 bis 2019
Ziel der Studie war es, anhand ambulanter vertragsärztlicher Abrechnungsdaten die Entwicklung der Fallzahlen und die Diagnoseprävalenz des Morbus Parkinson über den Zehnjahreszeitraum 2010 bis 2019 zu bestimmen. Die Prävalenzentwicklung wurde auch kleinräumig auf Kreisebene durchgeführt werden. Darüber hinaus wurden das Komorbiditätsspektrum des Morbus Parkinson und die Versorgungsanteile der relevanten beteiligten Facharztgruppen bzw. der ambulanten Versorgungseinrichtungstypen untersucht, um Entwicklungen der interdisziplinären Versorgungslage und -erfordernisse im Zeitverlauf nachzuvollziehen.