Das System zur medizinischen Ersteinschätzung (SmED) unterstützt seit Jahren die strukturierte Bewertung akuter Gesundheitsbeschwerden und die Zuweisung in geeignete Versorgungsebenen. Um die Qualität der Empfehlungen und die Patientensicherheit kontinuierlich zu verbessern, wird SmED fortlaufend weiterentwickelt. Zu den bisherigen Anpassungen zählen die Erweiterung der Symptomlisten, die Optimierung der Abfragelogik sowie die Integration in bestehende Systeme wie IVENA. Ziel ist eine präzise, evidenzbasierte Steuerung, die sowohl die Notfallversorgung als auch die ambulante Versorgung entlastet.
Aktuelle Entwicklungsfelder
Der Schwerpunkt der aktuellen Projekte liegt auf der Erweiterung des Versorgungsspektrums und der Verbesserung der Steuerungsgenauigkeit. Dazu gehört die Einbindung nicht-ärztlicher Gesundheitsfachpersonen in die Akutversorgung, die Entwicklung eines Kompetenzniveaus für diese Berufsgruppen sowie die Reduktion von Fehltriagierungen. Letzteres erfolgt durch die Analyse von Datenmustern und die Anpassung der Algorithmen, um Über- und Untersteuerungen zu vermeiden. Parallel wird die Abbildung pädiatrischer Krankheitsbilder überarbeitet, um die Anwendung bei Kindern sicherer und fachlich fundierter zu gestalten.
Zukunftsperspektiven und neue Funktionen
Neben der fachlichen Weiterentwicklung entstehen neue patientenorientierte Funktionen. Geplant sind die Ausgabe von Selbsthilfemaßnahmen bei leichten Beschwerden sowie die Einführung einer Versorgungsebene „Selfcare“, die eine eigenständige Behandlung ohne Arztkontakt ermöglicht. Darüber hinaus wird die SmED-Patienten-Anwendung flexibilisiert, um situationsabhängig auch verkürzte Assessments bereitzustellen. Diese Maßnahmen sollen die Nutzerfreundlichkeit erhöhen und gleichzeitig die Versorgungsstrukturen effizienter nutzen.