Zi-Pressemitteilung zum Weltalzheimertag

Mehr als 1,4 Millionen Menschen leben in Deutschland mit Demenz. Eine Analyse des Zi-Versorgungsatlas hat erstmals belegt, wie unterschiedlich diese Patienten behandelt und betreut werden: So erhalten Patienten in den alten Bundesländern weitaus häufiger Antipsychotika und Antidepressiva als Betroffene im Osten – und damit Medikamente, die lediglich Begleiterscheinung der Demenz dämpfen. Frauen haben eine um 19 Prozent geringere Chance als Männer, ein Antidementivum zu erhalten, aber eine um 74 Prozent höhere Chance für ein Antidepressivum.

Insgesamt lässt sich ein klarer Optimierungsbedarf bei der medikamentösen Therapie erkennen: Während in den nordwestlichen Bundesländern nur etwa jeder fünfte Patient ein Demenz-Medikament erhielt, waren es in den östlichen Bundesländern bis zu einem Drittel. Insgesamt erhalten Patienten demnach sehr selten spezifische Medikamente – möglicherweise auch wegen eingeschränkter Wirksamkeit von derzeitigen Demenz-Medikamenten. „Der Forschungsbedarf zu Behandlung von Demenzpatienten ist hoch. Mit mehr Medikamenten stünde Ärzten auch eine größere Bandbreite an Therapiemöglichkeiten zur Verfügung“, sagt Zi-Geschäftsführer Dr. Dominik von Stillfried.

Der Versorgungsatlas ist ein Projekt des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Umfangreiches Zahlen- und Kartenmaterial sowie weitere interessante Aspekte rund um Versorgungsunterschiede bei Demenz erhalten Sie unter

<link http: www.versorgungsatlas.de fileadmin pdf>www.versorgungsatlas.de/fileadmin/pdf/15-05-19-PM_DEMENZ.pdf

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Daniel Wosnitzka

Leiter Stabsstelle Kommunikation / Pressesprecher