BKK Dachverband und Partner entwickeln Algorithmus zur Krankenhausplanung

Die Krankenhausplanung ist ein Instrument, um die flächendeckende und bedarfsgerechte stationäre Versorgung sicherzustellen. Die entsprechenden Planungsentscheidungen können jedoch bislang nur teilweise auf Basis von Qualität getroffen werden, da die notwendige Datengrundlage und eine zugehörige Methodik fehlen. So können weder tiefgreifende strukturelle Verbesserungen angeschoben werden, noch haben Patienten ausreichende Informationen über die Behandlungsqualität, die bei der Krankenhauswahl hilfreich sein können. Vor diesem Hintergrund hat sich auf Idee und Initiative des BKK Dachverbandes ein Konsortium um das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung gebildet, das sich im Rahmen des Projektes OptiStruk mit diesen Problemen auseinandersetzt. Das Projektziel ist die Weiterentwicklung eines versorgungssteuernden Algorithmus, der einen Beitrag für die Krankenhausplanung leistet.

Neben dem RWI sind als Konsortialpartner der BKK Dachverband, das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) sowie die Hochschule-Anhalt am Projekt beteiligt. Unterstützt wird das Konsortium von einer breiten Expertise aus den medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften, vier Bundesländern, dem Landeszentrum Gesundheit NRW, dem IGES-Institut, zwei Innungskrankenkassen, dem Sachverständigen Prof. Dr. Matthias Schrappe sowie dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

Das Projekt OptiStruk soll bei einer Laufzeit von 30 Monaten die qualitätsorientierte Krankenhausplanung unterstützen. Ziel ist, anhand der Daten zu überprüfen, ob die Zuordnung des Patienten zur Fachabteilung des jeweiligen Krankenhauses verbesserungsbedürftig ist. Um dies zu gewährleisten, verknüpft der neue Algorithmus individuelle medizinische Behandlungsbedürfnisse eines Patienten mit den zur Verfügung stehenden apparativen Ausstattung einer Klinik sowie der Qualifikation ihrer Ärzte und sonstigen Personals.

„Strukturqualitative Merkmale wie die Qualifikation des ärztlichen und nicht ärztlichen Personals sowie die apparative Ausstattung sind für gute Qualität im Krankenhaus entscheidend“, sagt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes. „Sie sollten deshalb mehr als bisher bei der Krankenhausplanung Berücksichtigung finden. Hierbei sollte auch das Ziel verfolgt werden, die im internationalen Vergleich extremen Überkapazitäten im Krankenhausbereich in Deutschland abzubauen.“ Dies sei nicht nur ein wichtiger Beitrag für die Verbesserung der Behandlungsqualität durch Konzentration sondern auch zur Entlastung der Pflegekräfte und Ärzte.

Der Algorithmus soll auf Daten der Krankenkassen und den öffentlich verfügbaren Informationen aus den Qualitätsberichten der Krankenhäuser angewendet werden und vor allem Fehlentwicklungen im System offenlegen. Zudem soll der Algorithmus Krankenhausträgern beispielsweise die Suche nach sinnvollen Kooperations- oder Fusionsmöglichkeiten erleichtern. Darüber hinaus dient das Projekt als Brücke für eine sektorenübergreifende Planung, indem auch der niedergelassene fachärztliche Bereich mitbetrachtet wird.

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Daniel Wosnitzka

Leiter Stabsstelle Kommunikation / Pressesprecher