Im Jahr 2024 nahmen mit insgesamt knapp 190.000 Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten so viele Menschen an der ambulanten Versorgung teil wie nie zuvor. Das sind 1,1 Prozent mehr als noch 2023. Den größten Zuwachs verzeichnete erneut der psychotherapeutische Versorgungsbereich mit 3,6 Prozent. Zwischen 2014 und 2024 hat sich die Gesamtzahl der an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten um 15 Prozent von knapp 165.000 auf knapp 190.000 Personen erhöht.
Davon entfielen im Jahr 2014 gut 37 Prozent auf den hausärztlichen Versorgungsbereich inklusive Kinder- und Jugendmedizin, 50 Prozent auf die fachärztliche sowie 13 Prozent auf die psychotherapeutische Versorgung (ohne ärztliche Psychotherapie). Bis zum Jahr 2024 verschoben sich diese Anteile nur leicht: 34 Prozent hausärztliche, 48 Prozent fachärztliche und 18 Prozent psychotherapeutische Versorgung. In absoluten Zahlen gemessen, nahm die Anzahl der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten am stärksten zu: Von 21.312 (2014) auf 34.921 (2024) Personen. In der fachärztlichen Versorgung kam es zu einem Aufwuchs von 82.274 Ärztinnen und Ärzten auf 90.705 und in der hausärztlichen Versorgung von 61.361 Personen auf 63.925.
Aufgrund der deutlich zunehmenden Teilzeitbeschäftigung fällt die Veränderung der Versorgungskapazitäten in den drei Versorgungsbereichen gemessen in Vollzeitäquivalenten (VZÄ), also der Zählung der Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten nach ihrem Teilnahmeumfang, geringer aus als bei der Zählung nach Personen. In VZÄ erhöhte sich die Gesamtzahl der an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Leistungserbringenden lediglich von 139.270 auf 142.812. Dies entspricht einem Plus von 2,5 Prozent. Nach VZÄ entfielen im Jahr 2014 41 Prozent auf den hausärztlichen Versorgungsbereich, 46 Prozent auf den fachärztlichen Versorgungsbereich und 13 Prozent auf die psychotherapeutische Versorgung. Bis zum Jahr 2024 blieben diese Anteile mit 40, 45 und 15 Prozent nahezu konstant. Gemessen in VZÄ zeigt sich der größte Zuwachs bei den Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten: Diese stiegen von 17.922 (2014) auf 21.386 (2024) VZÄ, während die Zahlen in der hausärztlichen (2014: 57.674 VZÄ und 2024: 57.660 VZÄ) sowie in der fachärztlichen Versorgung (2014: 63.674 VZÄ und 2024: 63.766 VZÄ) nahezu konstant blieben.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer Auswertung der statistischen Informationen aus dem Bundesarztregister zur vertragsärztlichen Versorgung, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) heute veröffentlicht hat.
„Während die Zahl der Vertragsärzte und -psychotherapeuten insgesamt weiter zunimmt, wird die Zeit für die Patientenversorgung knapper. Der Grund: Immer häufiger wird in Anstellung und in Teilzeit gearbeitet. Die Niedergelassenen mit eigener Praxis stellen mit gut 124.000 Personen die Mehrheit. Doch sind mittlerweile mehr als 55.000 Ärzte und Psychotherapeuten angestellt, 25.000 davon in der Praxis einer Kollegin oder eines Kollegen. Dadurch aber geht die Arbeitszeit pro Kopf zurück. Zudem nehmen Verwaltungsaufgaben zu. Wenn die ambulante medizinische Versorgung zukunftsfest werden soll, müssen die Rahmenbedingungen für eine Vollzeitbeschäftigung in den Praxen dringend attraktiver werden. Die Politik muss dafür einen tragfähigen Finanzrahmen schaffen“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.
Ein echter Kapazitätszuwachs zeige sich derzeit nur bei den Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, so von Stillfried weiter. „Die Anzahl der Haus- und Fachärzte ist im Zehnjahresvergleich 2014 bis 2024 nahezu konstant geblieben. Eine ‚schleichende Auszehrung‘ der hausärztlichen Versorgung, wie gelegentlich beklagt wird, ist nicht zu beobachten. Im Gegenteil: Gemessen am Anteil der Vollzeitäquivalente sehen wir 2024 eine fast gleichwertige Verteilung von 40 Prozent hausärztlichem zu 45 Prozent fachärztlichem Versorgungsanteil“, so von Stillfried weiter.
Die statistischen Informationen aus dem Bundesarztregister werden jahresweise zum Stichtag 31. Dezember auf den Seiten des Bundesarztregisters veröffentlicht. Weitere Informationen zu den Inhalten des Bundesarztregisters finden Sie auf der Website der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.
Bildunterschrift:
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi):
Anzahl der in Deutschland an der vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Versorgung teilnehmenden Leistungserbringenden 2014/2024 (absolut und prozentual)
Datenbasis:
Bundesarztregister 2014/2024
Grafik des Monats
Dezember 2025
Anzahl der Haus- und Fachärzte 2014 bis 2024 nahezu konstant geblieben, deutlicher Zuwachs bei Psychotherapie // Teilzeitbeschäftigung nimmt in allen Versorgungsbereichen stark zu // „Keine ‚schleichende Auszehrung‘ der hausärztlichen Versorgung zu beobachten“

Weitere Informationen
Daniel Wosnitzka
Leiter Stabsstelle Kommunikation / Pressesprecher