Zi-Paper
Mehrmals jährlich erscheint das Zi-Paper, das ein Themenspektrum aus der Versorgungsforschung im Fokus behandelt.
Entwicklung der ambulanten Notfallversorgung in Deutschland von 2009 bis 2020
Noch immer basierten zahlreiche politische Diskussionsbeiträge auf der Annahme, immer mehr Versicherte würden selbständig die Notaufnahmen der Kliniken aufsuchen. Dass dieser Trend seit 2016 gebrochen ist, zeigt eine Analyse zur Entwicklung der ambulanten Notfälle in Deutschland von 2009 bis 2020.
Besondere Kosten im Praxismanagement
Sonderaufwendungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie, kurzfristig nicht wahrgenommene Patiententermine sowie die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) haben seit 2019 zu erheblichen Zusatzkosten in den deutschen Vertragsarzt- und Psychotherapiepraxen geführt.
Bedarfsprojektion für Medizinstudienplätze in Deutschland
Nach Berechnungen des Zi fehlen in Deutschland jährlich bis zu 6.000 Studienplätze im Fach Humanmedizin – wenn die aktuelle ambulante Versorgungsleistung bis 2035 aufrechterhalten werden soll. Abhängig vom Ausbildungserfolg der zukünftigen Studierenden, der Dauer der Weiterbildung und der beruflichen Orientierung variiert die Projektion zwischen 6.000 (75 Prozent der Studienanfänger werden innerhalb von 15 Jahren Facharzt) und 3.000 fehlender Studienplätze (Facharztquote von 92 Prozent) pro Jahr. Im günstigen Fall müssten sich neun von zehn erfolgreichen Absolventen für die medizinische Versorgung und gegen eine Anstellung in Forschung, Industrie, etc. entscheiden.
Öffnungs- und Betriebszeiten sowie Arbeitszeiten in Praxen von Vertragsärzten und Vertragspsychotherapeuten – Daten aus dem Zi-Praxis-Panel (Markus Leibner, Dr. Hanna Zwiener, Mirko Meschenmoser, Dr. Dominik von Stillfried)
Auf Grundlage der Daten der Erhebungswelle 2016 des Zi-Praxis-Panels beschreibt dieses Zi-Paper für das Jahr 2015 den zeitlichen Umfang der in den teilnehmenden Praxen erbrachten Versorgungsleistung. Berichtet werden die Öffnungs- und Betriebszeiten sowie die Leistungszeiten außerhalb der Praxisräume der am ZiPP teilnehmenden Praxen. Des Weiteren werden auch Ergebnisse zu den Wochenarbeitszeiten der Praxisinhaber und zum Zeiteinsatz der Ärzte je Patient berichtet. All diese Auswertungen erfolgen für eine Fallauswahl von Einzelpraxen mit Inhabern in Vollzulassung, um eine gute Vergleichbarkeit der Praxen zu erzielen. Das Zi-Paper berichtet aber auch ergänzende Ergebnisse zu den Öffnungs- und Betriebszeiten von Gemeinschaftspraxen.
Ein Klimaindex für die wirtschaftliche Situation in Praxen von Vertragsärzten und Vertragspsychotherapeuten auf Basis von Daten des Zi-Praxis-Panels (Andreas Nastansky, Markus Leibner)
Das Zi befragte Vertragsärzte und Psychotherapeuten, wie sie ihre wirtschaftliche Situation einschätzen. Insgesamt bewerteten 72 Prozent der befragten Vertragsärzte ihre Situation als „gut“ bis „sehr gut“. Je nach Fachgebiet zeigten sich allerdings zum Teil sehr große Unterschiede. Die Datenquelle für die vorgestellten Ergebnisse sind die jährlich durchgeführten Erhebungen im Rahmen des ZiPP, in denen eine Reihe von Wirtschaftsdaten direkt von den Vertragsärzten und Psychotherapeuten abgefragt werden. In die jetzt vorgestellten Ergebnisse flossen Angaben von über 5.100 Praxen ein. Befragungszeitraum war Sommer und Herbst 2016.
Rolle der Krankenhäuser in der Notfallversorgung in Deutschland: Daten belegen massiven Reformbedarf (Dr. Dominik von Stillfried, Thomas Czihal, Prof. Dr. Michael Erhart)
In Deutschland werden im Durchschnitt rund 1,7 Patienten pro Stunde in der Notaufnahme eines Krankenhauses behandelt. Dies belegt das vorliegende Zi-Paper, in dem die Auslastung von Krankenhaus-Notaufnahmen in den Bezirken von 13 Kassenärztlichen Vereinigungen untersucht wurde. Damit liegt Deutschland weit unter europäischen Vergleichswerten. In England etwa werden 11, in Dänemark 10 Patienten pro Stunde in Krankenhausnotaufnahmen behandelt.
Verlagerungseffekte zwischen stationärem und ambulantem Sektor (Joachim Heuer)
Die medizinische Versorgung wird immer ambulanter. Heute werden ärztliche Leistungen beim niedergelassenen Arzt erbracht, für die man früher ins Krankenhaus musste. Wie sich dieser Wandel vollzieht, untersuchte eine Studie des Zi zu Verlagerungseffekten.
Perspektiven zur medizinischen Aus- und Weiterbildung – Eindrücke einer Fokusgruppenbefragung in Hamburg (Thomas Czihal, Ayse Özkan, Dominik von Stillfried)
Das Zi-Paper stellt die Ergebnisse einer Fokusgruppenstudie vor, die das Zi im Vorfeld des 2. Hamburger Versorgungsforschungskongresses im Auftrag der KV Hamburg mit Unterstützung der Apo-Bank durchgeführt hat. Im Zentrum des Themenkomplexes Aus- und Weiterbildung steht der Stellenwert der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung im Studium und in der Weiterbildung zum Facharzt.
Placebo oder Wunderpille? Wie die Praxisgebühr Patientenverhalten und Verordnungsmuster veränderte (Joachim Heuer)
Zwischen 2004 und 2012 mussten gesetzlich Krankenversicherte beim Besuch einer Vertragsarztpraxis eine Gebühr entrichten. Diese Zahlung in Höhe von zehn Euro fiel auch beim Aufsuchen einer Notaufnahme im Krankenhaus an. 2013 schaffte der Gesetzgeber die so genannte Praxisgebühr wieder ab. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob die Gebühr das Leistungs- und Verordnungsgeschehen in ärztlichen Praxen sowie die behandelte Morbidität nachhaltig veränderte.
Berechnung von Durchschnitten und Standardfehlern unter Berücksichtigung gewichteter Daten am Beispiel der Finanzen im Zi-Praxis-Panel (Andreas Nastansky)
Verhältniszahlen wie der Jahresüberschuss je Inhaber repräsentieren im Zi-Praxis-Panel (ZiPP) zentrale Indikatoren der wirtschaftlichen Situation der Praxen in der vertragsärztlichen Versorgung. Der relative Standardfehler bildet dabei die Grundlage zur Einschätzung der Güte der berichteten Mittelwerte. Bei der Anwendung von Statistikprogrammen zur Ermittlung der Stichprobenfunktionen und deren Gütemaße muss beachtet werden, ob Verhältniszahlen und gewichtete Daten vorliegen.
Übernahme der ambulanten Versorgung durch Krankenhäuser in unterversorgten Gebieten: Empirische Untersuchung zur Relevanz der Änderung von § 116a SGB V im GKV-VSG (Benjamin Goffrier, Thomas Czihal, Michael Erhart)
Mit dem geplanten GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) soll die Versorgung in strukturschwachen Regionen verbessert werden. Zu den hierfür im Gesetzentwurf vorgesehenen Maßnahmen zählt unter anderem die Weiterentwicklung der Regelungen zur Teilnahme von Krankenhäusern an der ambulanten Versorgung (sogenannte Öffnung der Krankenhäuser).
Regionale Unterschiede in der vertragsärztlichen Vergütung - begründet oder unbegründet? (Dominik von Stillfried, Thomas Czihal)
Die Bedarfsgerechtigkeit der vertragsärztlichen Gesamtvergütung bleibt Anlass einer kontroversen Diskussion. Fraglich ist, ob die mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKVWSG) 2007 eingeleitete Reform der vertragsärztlichen Vergütung erfolgreich umgesetzt werden konnte und welcher weitere Handlungsbedarf des Gesetzgebers aktuell besteht.
Grundsätze für die Wahl einer Standardisierungsmethode (Peter von der Lippe)
In seinem Papier "Standardisierung des Überschusses von Arztpraxen im niedergelassenen Bereich - Vergleichende Analysen des Zi-Praxis-Panel auf Grundlage der Erhebungswellen 2010 bis 2012" (kurz Zi-Papier) diskutierte Martin Kohler "Verbesserungen im Standar-disierungsverfahren" und er entwickelte Vorschläge für eine neue Standardisierungsmethode. Das Papier schließt mit der Feststellung: "Allerdings fehlen bisher noch Kriterien, die eine Empfehlung zugunsten eines spezifischen Standardisierungsansatzes begründen könnten."
Standardisierung von Jahresüberschüssen in Vertragsarztpraxen (Martin Kohler)
Mit dem Verfahren der Standardisierung soll die Wirtschaftssituation in einer Vertragsarztpraxen unter der Annahme beschrieben werden, dass die gesamten Einnahmen als GKV-Leistungen vergütet würden und dass die Ärzte in der Praxis die Leistungen in Normarbeitszeit erbringen. Ziel ist es, die Angemessenheit des GKV-Vergütungsniveaus zu bemessen und dabei bestehende Quersubventionierungen herauszurechnen.
Panelmanagement des Zi-Praxis-Panel: Ansätze zur Identifizierung, Erklärung und Verringerung von Panelmortalität (Peter von der Lippe, Clarissa Gerber)
Gibt es systematische Ausfälle im Zi-Praxis-Panel? Dieser Frage wird in dem vorliegenden Beitrag nachgegangen. Es werden Daten von Bestandspraxen aus vorhergehenden Erhebungswellen und Daten von Panelausfällen in der Erhebungswelle 2012 analysiert. Dazu werden „echte Panelausfälle“ gegenüber ähnlichen Erscheinungen abgegrenzt und durch eine deskriptive Analyse Bestimmungsfaktoren des Panelaustrittes bestimmt.
Zi-Praxis-Panel und amtliche Kostenstrukturerhebung: ein Methodenvergleich (Peter Michael von der Lippe)
Das Zi-Praxis-Panel ist eine repräsentative Längsschnittstudie zur wirtschaftlichen Situation der Niedergelassenen durchgeführt erstmals im Jahr 2010 mit den Berichtsjahren 2006, 2007 und 2008. Das Statistische Bundesamt erhebt Angaben zur Kostenstruktur in vierjährigen Abständen, zuletzt im Jahr 2008 mit Berichtsjahr 2007. Ähnlichkeiten und Unterschiede im methodischen Vorgehen sowie spezifische methodische Aspekte werden in diesem Diskussionspapier beschrieben.